Klassische Homocystinurie
Klinik: neurologische Probleme mit Krampfanfällen und mentaler / psychomotorischer Retardierung
Augenprobleme mit zunehmender Myopie und Linsenluxation
Hochwuchs
Osteoporose
Thromboembolien
Diagnostik: Neugeborenen – Screening mit Tandem – Massenspektrometrie
Aminosäuren im Serum / Plasma (Methionin erhöht, Cystin erniedrigt)
Homocystein im Plasma (Spezialröhrchen) erhöht
Ausschlußdiagnostik Vitaminmangel (s.u.), Methioninsynthese - Störung
Pathophysiologie: Defekte der Cystathionin-ß-Synthase unterschiedlichen Ausmasses führen zu einem Block im Stoffwechsel der Schwefel (S) – haltigen Aminosäuren bei der Umwandlung von Homocystein in Cystathionin. Durch den Rückstau liegen auch erhöhte Methionin – Konzentrationen vor. Es wird zu wenig Cystin gebildet. Am Stoffwechsel der S – haltigen Aminosäuren sind die Vitamine B6 (Pyridoxin), B12 (Cobalamin), und Folsäure beteiligt, ferner die Enzyme, die an der Bereitstellung dieser Vitamine in der aktiven Form beteiligt sind. Die erhöhten Homocystein – Konzentrationen verursachen ein erhöhtes Thromboembolie – Risiko und stören die Kollagensynthese (Augenprobleme, Hochwuchs, überstreckbare Gelenke).
Häufigkeit und Vererbung:autosomal – rezessiv 1:200000
Behandlung:Pyridoxin in hohen Dosen
Folsäure
Methionin – arme Diät
Betain für die alternative Methioninsynthese aus Homocystein
Prognose: bei Vitaminabhängigkeit sehr gutes Ansprechen
auch unter Diät und Betain Besserung der Symptomatik